Nierenszintigraphie

Vorbereitung auf die Untersuchung

Eventuell vorliegende Voraufnahmen bitten wir uns zur Verfügung zu stellen, da sie unter Umständen unnötige Untersuchungen ersparen und zudem bei der Beurteilung der Bilder zum Vergleich herangezogen werden können. 

Für die Nierenszintigraphie ist es nicht erforderlich nüchtern zu erscheinen. Auch Medikamente können wie gewohnt eingenommen werden. Die Gabe eines Röntgenkontrastmittels (z. B. im Rahmen einer CT-Untersuchung) sollte möglichst mindestens 2 Wochen zurückliegen, um kontrastmittelbedingte Effekte auf die Nierenfunktion ausschließen zu können. In der Stunde vor der Untersuchung sollte die Patientin oder der Patient ausreichend Flüssigkeit trinken (etwa 1 Liter). Säuglinge sollten vor der Untersuchung gestillt werden. Unmittelbar vor der Untersuchung bitten wir die Patientin oder den Patienten die Blase zu entleeren.

 

Ablauf der Untersuchung

Zunächst erfolgt ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt, in dem die aktuellen Beschwerden und bisherigen Untersuchungen und Therapien erfragt werden und zudem der Untersuchungsablauf erklärt wird. Nun wird an jedem Arm jeweils eine Venenverweilkanüle gelegt, so dass über die eine Seite die Injektion des schwach radioaktiven Arzneimittels erfolgen kann, über die andere Seite können Blutproben entnommen werden. Bei Kindern sollten die Venenverweilkanülen möglichst schon von einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt gelegt worden sein. Sollten aufgrund der Fragestellung keine Blutentnahmen notwendig sein, wird nur eine Venenverweilkanüle gelegt. Zeitgleich mit der Injektion wird die Aufnahme gestartet. Das Arzneimittel 99mTc-MAG3 verteilt sich nun über die Blutgefäße im Körper und wird über die Nieren ausgeschieden. Eine empfindliche Kamera (Gammakamera) zeichnet über 30 Minuten Bilder auf, auf denen die Verteilung des Arzneimittels (ähnlich eines Films) sichtbar gemacht werden kann. Bei speziellen Fragestellungen werden vor und während der Untersuchung über die Venenverweilkanüle Blutentnahmen durchgeführt, um die noch verbliebene Aktivität im Blut messen zu können. In der Regel wird eine weitere, letzte Aufnahme nach erneuter Blasenentleerung angefertigt. Manchmal ist es zudem erforderlich, dass gegen Ende der Untersuchung ein Medikament (Diuretikum) gespritzt wird, das die Urinausscheidung fördert.

Um eine gute Bildqualität zu erzielen, sollte die Patientin oder der Patient während der Untersuchung ruhig liegen bleiben.

 

Mögliche Risiken und Komplikationen

Nennenswerte, häufiger auftretende Nebenwirkungen des verwendeten radioaktiven Arzneimittels sind nicht bekannt. Anders als bei Röntgenkontrastmitteln sind auch allergische Reaktionen extrem selten. Die Untersuchung ist mit einer geringen Strahlenexposition verbunden, die etwa einem Drittel der jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (~ 2.1 mSv pro Jahr) entspricht. Die Strahlenbelastung kann durch Entleerung der Blase nach der Untersuchung weiter reduziert werden. Bei der Untersuchung von Kindern wird die injizierte Dosis entsprechend reduziert.

 

Befundmitteilung

Da das Untersuchungsergebnis in Zusammenschau mit den Ergebnissen der Aktivitätsmessungen im Blut gesehen werden muss, ist es leider nicht möglich, der Patientin oder dem Patienten das Ergebnis im direkten Anschluss an die Untersuchung mitzuteilen. Der schriftliche Befund der Untersuchung wird dem überweisenden Arzt oder der überweisenden Ärztin in den folgenden Tagen zugesandt.

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